Lebenslauf Rainer Fischer

Die ersten 52 Jahre 

Am 1. Juli 1967 wurde ich zu sehr früher Stunde in Schweinfurt geboren und verbrachte die ersten Lebensjahre in einem kleinen Vorort mit viel Grün und einem Bach hinter dem Haus. Meine Mutter arbeitete zuerst als Bürokauffrau bei einem Architekten und wechselte später in den Öffentlichen Dienst. Mein Vater hatte eine handwerkliche Ausbildung in einem Großbetrieb absolviert und wechselte später als Hausmeister für ein Haus mit ca. 200 Wohnungen ebenso in den Öffentlichen Dienst.

Schulische Laufbahn

Als ich 6 Jahre alt war, zogen wir nur ein paar Kilometer weiter, ich kam in die örtliche Grundschule. Wir wohnten direkt angrenzend an einen Schlosspark. Dort fand man so tolle Dinge wie eine ca. 300 Meter lange Rodelbahn (eigentlich ein Gehweg), einen großen Teich, Rehe, einen Fußballplatz – auch zum Aufstellen meiner Zielscheibe für Pfeil und Bogen. Ich verbrachte viel Zeit dort und verdiente mein erstes Geld damit gesammelte Eicheln an den Förster zu verkaufen (machte Spaß bis zum dritten, vierten großen Sack).

Nach der vierten Klasse (1977) wechselte ich an das Alexander von Humboldt Gymnasium nach Schweinfurt. Schmerzhaft war das frühe Aufstehen kurz nach 6 Uhr, weil der Bus so früh fuhr. Im Sommer, wenn es zum Baden ging, nahm ich das Fahrrad – von zu Hause zur Schule, von dort zum See und wieder zurück – das waren dann doch ca. 30 Kilometer. Ich war ein mittelguter Schüler und ging lieber am Nachmittag auf den Fußballplatz, statt Vokabeln zu pauken. Irgendwann trat ich dann der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) bei und dem Volleyballteam. Bei meinen heute 1,90 m Größe waren dies damals schon die richtigen Sportarten.

Lehre und Ausbildung als Kaufmann

Mit dem Betreten der 10ten Klasse stellte sich für mich die Frage, ob ich am Gymnasium bleiben oder stattdessen lieber eine Ausbildung absolvieren sollte. Ich machte einen Probearbeitstag in den Ferien in einem mittelständischen Unternehmen, welches Industrie-, Chemie-, Autoteile usw. verkaufte. Es gefiel mir – mittelmässig – aber ich entschied mich dafür. (1984)

2,5 Jahre durchlief ich die verschiedenen Abteilungen. Nebenbei arbeitete ich in einer In-Disco als Disc Jockey (was mich Montagmorgen manchmal sehr, sehr, sehr müde aussehen ließ). Ich machte meinen Goldenen Rettungsschwimmschein, vertrat manchmal am Wochenende den Bademeister des Hallenbads, half beim Schwimmkurs für kleine Kinder (sie hingen im Schwimmerbecken zahlreich an mir und ich konnte mich kaum noch über Wasser halten) und auch den älteren Herrschaften. (Highlight: eine schwergewichtige Dame, die im Alter von ca. 68 Jahren die Angst vor dem Wasser verlor und somit das erste Mal vom 1-Meter Brett einen Köpfer machte, was das Hallenbad in ein Wellenbad verwandelte.) In dieser Zeit wurden wir zweiter Bezirksmeister mit der Schwimmstaffel (trotz zweier Mädchen von 6 Schwimmern in der Herrenmannschaft) und, und, und. Das erste Moped, das erste Auto, lauter Erste.

Versicherungs- und Vermögensberater

1987 schloss ich die Ausbildung ab. Ein Freund von mir arbeitete damals bei der Deutschen Botschaft in der Türkei als Bundesgrenzschutzbeamter. Er machte mir das sehr schmackhaft und schwupps war ich kein Kaufmann mehr, sondern machte meine Ausbildung beim BGS (statt Bundeswehr). Das erste Jahr war unheimlich toll – 10 Stunden Sport jede Woche auf dem Dienstplan, Pool, Sporthalle, Fitnessraum, alles auf dem Gelände. Weg von Zuhause (Coburg), gute Stimmung und wir wurden alle unheimlich fit. Das zweite Jahr war dann eher langweilig und so beendete ich meine Zeit dort nach 2 Jahren und ging zurück ins Kaufmännische. (1988)

Zwei Jahre blieb ich noch angestellt, wurde bei der Rheinland Versicherung darauf eingelernt 30 nebenberufliche Versicherungsagenten zu betreuen, fuhr von Dorf zu Dorf, von Schweinfurt nach Bad Kissingen, von dort in die Rhön, usw. Ich bewegte mich sozusagen am “Nabel der Welt”. Es war aber eine tolle Zeit mit viel Action und auch eine Zeit, als die Squash Zentren aufkamen und man sich schweißtreibend durch den Court jagte, um danach in die Sauna zu gehen.

1991 bis 1993 arbeitete ich dann in Würzburg in der Vermögensberatung, war mit 24 Jahren schon Gesellschafter und Geschäftsführer (das klingt doch schon mal gut, auch wenn es nur DM 3.000,- Monatseinkommen bedeutete). Hier kamen die ersten zwölf Immobilienvermittlungen auf mich zu.

Immobilienbüro in München

1994 zog es mich wegen meiner Freundin nach München. Das passte auch gut zu meinem ganzen Lebensplan, Unterfranken – ade. Ab in den (relativen) Süden. In München angekommen arbeitete ich ein halbes Jahr für ein hiesiges Maklerbüro und im März 1995 startete ich dann das eigene Büro am Rotkreuzplatz. Das erste Jahr hatten wir nur einen größeren Auftraggeber, der uns glücklicherweise mit 50 Wohnungen versorgte. Anschließend machten wir mehr Werbung und erhielten dadurch mehr und mehr verschiedene Auftraggeber.

1997 wurde geheiratet, 1998 und 2000 kamen unsere beiden Söhne auf die Welt. 1998 zogen wir privat von Schwabing nach Krailling, und 2003 von Krailling nach Germering, Unterpfaffenhofen, wo ich heute noch gerne wohne.

Spätestens 2000 war es dann vorbei mit Double Income, No Kids. Die folgenden Jahre war das Leben dann geprägt von 2 Dingen: Arbeiten und sich zusammen mit meiner Frau um die heranwachsenden Söhne zu kümmern.

Zurück zum Immobilienmarkt: Von 2000 bis 2008 war der Münchner Immobilienmarkt relativ ruhig. Die Verkaufszahlen schwankten Jahr für Jahr nur relativ wenig und die Immobilienpreise machten, wie der Börsianer sagen würde, eher eine Seitwärtsbewegung.

2008 dann, das Familienleben hatte sich zwischenzeitlich verändert, die Jungs waren 10 und 8 Jahre alt, beide waren in der Schule und meine Frau war beruflich auch wieder aktiv, kam die Finanzkrise und die Immobilien in München begannen im Preis deutlich zu steigen. Zu dieser Zeit begann ich, meine Immobilienmarktberichte für die Münchner Stadtteile zu schreiben und im Internet zu veröffentlichen.

2012 stellte ich fest, dass Immobilienverkäufer und Käufer mehr Fragen zum Thema Immobilien haben und ich begann die Rubrik „Tipps“ in meine Website einzubauen. 

2013 bis 2019 waren und sind für die Fischer Immobilien sehr erfolgreiche Jahre. Die individuelle Ausbildung wurde weiter forciert und die Websitenbesucher gingen monatlich Richtung 30.000.      

Privat sind meine Söhne durch die Abi Phase durch, studieren in Augsburg und meine Frau bereitet sich darauf vor, mich im Immobilienbüro zu unterstützen. Ich selbst habe natürlich wieder mehr Freiräume – einfach weil die „Papa-Rolle“ kaum noch Zeit beansprucht.

Auch toll – muss ich ehrlich sagen. Nächster Lebensabschnitt mit mehr Zeit für Arbeit und Sport.

Rainer Fischer, 20.9.2019

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